Die Geschichte meines Jakobsweges:
Camino Francés: (Pamplona – Santiago de Compostela): Mai 2008 --- geschrieben Oktober 2010

Via de la Plata (Sevilla – Salamanca): April/Mai 2010 --- geschrieben Dezember 2010

Via de la Plata (Salamanca – Santiago – Muxia): April/Mai 2011 --- geschrieben Mai/Juni 2011

Camino del Norte: (Hondarribia – Gurriezo): Juni 2012 --- geschrieben Juli 2012

Camino Primitivo (Oviedo - Santiago de Compostela): Mai 2014 --- geschrieben Mai bis September 2014

Camino Ingles 2017 Camino Portugues 2022

Juni 2013, Zusammenfassung meiner Wege



1. Juni 2013

Nun haben wir schon den Monat Juni. Der Wonnemonat Mai ist durch seine Kälte und den vielen Regen in die Geschichte eingegangen. So kalt und nass war es seit mindestens 40 Jahren in dieser Jahreszeit nicht.

Wie ist das Wetter in Spanien? Diese Frage stelle ich mir des Öfteren.

Wenn alles so gelaufen wäre, wie ich es erhofft hätte, wäre ich heute mit dem Flieger von Düsseldorf nach Madrid geflogen um meinen Camino in Leon anzutreten.

Ich habe gewusst, dass mein Plan etwas unrealistisch ist, aber dennoch habe ich gehofft, dass mein Plan in die Tat umzusetzen ist. 



Es ist anders gekommen – denn zur Zeit befinde ich mich in der Reha um gesundheitlich wieder etwas stabiler zu werden. Und vielleicht komme ich dadurch wieder so weit, dass ich mich zu einem anderen Zeitpunkt auf den Weg machen kann. Wenn ich ganz optimistisch bin könnte ich auf den Gedanken kommen mich im Herbst auf den Weg zu machen, denn ich habe in diesem Jahr noch keinen einzigen Urlaubstag nehmen können, denn die Gesundheit hat mir immer einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Und obwohl ich fernab eines Jakobsweges bin ist der Weg doch immer präsent.

Von der Rehaklinik werden am Wochenende geführte Wanderungen durch die nähere Umgebung angeboten. Da ich immer meinen kleinen gelben Pfeil und eine Jakobsmuschel am Rucksack hängen habe, bin ich auf dieser Wanderung auf diese Zeichen und das Thema Jakobsweg angesprochen worden. Es hat sich ein angeregtes Gespräch über dieses Thema ergeben. Eine Mitpatientin hat sich schon des Öfteren mit dem Gedanken beschäftigt sich einmal auf den Weg zu machen – und ich freue mich immer von diesem Thema, dass mir nach wie vor sehr am Herzen liegt, zu berichten. 


Vielleicht kann ich mit meinen Berichten Menschen dazu bewegen, sich irgendwann auf den Weg zu machen und ihnen Mut machen, dass dieser Weg von jedem gelaufen werden kann und dass man sich auch als Frau alleine ohne Angst auf den Weg machen kann.

Nachdem wir nach der Wanderung wieder in der Rehaklinik waren, habe ich meiner Mitpatientin unser Buch geschenkt. Vielleicht hilft es zusätzlich Fragen zu beantworten zu zeigen, dass ganz normale Menschen mit verschiedenen Konstitutionen den Weg „schaffen“ können und das sich jeder Schritt lohnt gelaufen zu werden.
 

P.S. ...und der Frühling kommt doch noch! 

5. Juni 2013

Die Welt ist so klein, oder das Internet macht durchsichtig.

Heute Morgen war ich nach meinen Anwendungen im Kurpark spazieren. Die Sonne schien nach tagelangem Regenfall wunderschön warm vom Himmel und ich genoss die Natur und die Ruhe.

Am Ententeich sind vor wenigen Tagen vier wunderhübsche, flauschige Schwäne geschlüpft, und in Begleitung der fürsorglichen Eltern schwamm die Familie über den See. 




Während ich fasziniert und beobachtend am Teich stehe werde ich von einer fremden Frau angesprochen. Sie fragte mich, ob es sein könnte, dass ich Anne heiße. Erstaunt habe ich geantwortet, dass ich so heiße, aber nicht wüsste, woher sie mich kennen kann.

Die Antwort war: wir sind uns im Pilgerforum begegnet, du hast mir schon einmal Informationen zum Fotoapparat zukommen lassen und ich lese deinen Internetblog. Im Forum hast du zu deinem Namen ein Foto von dir veröffentlicht.“




Ich war echt überrascht, aber erfreut. Wir haben uns kurz darüber ausgetauscht, wie es uns auf unseren Wegen ergangen ist, und wie es dazu kommen kann, dass wir uns in einem Kurpark begegnen.

Auch wenn ich nicht auf dem Weg unterwegs bin, begleitet er mich dennoch.