Die Geschichte meines Jakobsweges:
Camino Francés: (Pamplona – Santiago de Compostela): Mai 2008 --- geschrieben Oktober 2010

Via de la Plata (Sevilla – Salamanca): April/Mai 2010 --- geschrieben Dezember 2010

Via de la Plata (Salamanca – Santiago – Muxia): April/Mai 2011 --- geschrieben Mai/Juni 2011

Camino del Norte: (Hondarribia – Gurriezo): Juni 2012 --- geschrieben Juli 2012

Camino Primitivo (Oviedo - Santiago de Compostela): Mai 2014 --- geschrieben Mai bis September 2014

Camino Ingles 2017 Camino Portugues 2022

Virgen de la Barca in Muxia abgebrannt

27. Dezember 2013

Jetzt habe ich solange nichts geschrieben und nun schreibe ich inneerhalb weniger Tage schon zum zweiten Mal.
Am Heiligen Abend kam es in dem Kirche in Muxia, der Virgen de la Barca, dem zweiten Ziel am Atlantik neben Finister zu einem schweren Brand, bedingt durch einen Blitzeinschlag.
Der Dachstuhl brannte ab, der Innenraum der Kirche ist sehr schwer beschädigt.
Aufgrund der wirtschaftlichen Lage in Spanien ist es zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen, ob es die Möglichkeit gibt, die Kirche wieder aufzubauen.
Nun ist die Solidarität der Pilger besonders wichtig, denn nur dadurch, dass wir weiter nach Muxia pilgern, können wir zeigen wie wichtig uns dieser Ort ist. Vielleicht ist es möglich, durch Spenden unsere Unterstützung zu zeigen.





Nie werde ich meine Ankunft in Muxia im Jahr 2011 vergessen.
Ich habe mich sehr gefreut mein Ziel, Santiago de Compostela, zu erreichen. Körperlich hatte ich das Ziel meines Weges erreicht, innerlich war ich noch nicht angekommen.
In den nächsten drei Tagen machte ich mich auf den Weg zum Atlantik. Den letzten Tag liefe ich durch stärksten Regen, Nebel, Sturm und zum Schluss durch wunderschöne Sonne. Je näher ich meinem Ziel kam, desto größer wurde der blaue Streifen hinter den grauen Wolken am Himmel.












Irgendwann sah ich, bei einem Abstieg durch einen Wald, zwischen den Bäumen etwas blaues schimmern. Anfangs war ich mir noch nicht sicher, aber wenige Schritte später war ich mir sicher:
Ich bin so gut wie am Ziel, ich kann den Atlantik sehen. Es war ein berauschendes Gefühl, ich fand es in diesem Moment so schade, keinen Pilger in meiner Nähe zu haben, mit dem ich meine riesige Freude hätte teilen können. Auch wenn sich die letzten Kilometer um die Bucht schrecklich in die Länge zogen, innerlich fühlte ich mich befreit, glücklich, schwebend und ganz leicht und wusste jetzt bin ich wirklich am Ziel, sowohl physisch, wie auch psychisch. Dazu nach den vielen Kilometern am heutigen Tag durch stärksten Regen, der perfekte Empfang im plötzlich strahlenden Sonnenschein in Muxia.





Es hätte nicht besser sein können. Nachdem ich in der Herberge eingecheckt und mich frisch gemacht hatte, ging es auf die letzten Meter zum Kap. Jetzt wieder durch Sturm und Regen unter dicken graue Regenwolken. Des Meer peitschte die Gischt um uns. Aber der Regen konnte mein Glücksgefühl nicht stoppen. Fast fliegend wie ein Vogel im Wind erreichte ich mein Ziel.
Es war das würdige Ende meiner Pilgerwanderung auf der Via Plata.



Frohe Weihnachten 2013


24. Dezember 2013



Lange habe ich nichts geschrieben, aber ich möchte nicht versäumen allen meinen Lesern ein

gesegnetes, friedliches und frohes Weihnachtsfest zu wünschen.




Inzwischen ist es schon einige Wochen her da hat mich das Pilgern mal wieder eingeholt.
Die Jakobusfreunde Münster haben mich und drei weitere Leser aus der Umgebung von Münster zu einer Lesung aus „unserem Buch“ Pilgerstimmen eingeladen.

Es war ein sehr netter Abend, der auch noch sehr gut besucht war.

An dem Buch haben 23 Pilger und Pilgerinnen mitgeschrieben und Antje, Silvia, Rudolf und ich haben jeweils ein Kapitel vorgelesen. Während der Lesung der einzelnen Kapitel wurde ein Standbild an die Wand projiziert und im Anschluss an das jeweilige Kapitel haben wir Bilder der jeweiligen Etappe präsentiert. Während einer Lesepause gab es ein nettes Buffet was von den Mitgliedern der Jakobusfreunde Münster gestiftet wurde. Dabei fand ein Austausch über die erlebten Wege statt und es kamen auch Fragen von Pilgern, die sich im nächsten Jahr auf den Weg machen wollen oder mit dem Gedanken spielen auch einmal den Weg oder ein Teilstück des Weges zu laufen.

Es war ein schöner Abend und ich spüre immer wieder, dass wir Pilger irgendwie ein spezieller Menschenschlag sind. Normalerweise habe ich Schwierigkeiten mit fremden Menschen in´s Gespräch zu kommen, aber unter Pilgern habe ich diese Probleme nicht – weil uns ein sehr prägendes Erlebnis verbindet und man nicht angeschaut wird als ob man vom Mars kommt, wenn man erzählt, dass man sich auf den Weg macht oder schon gelaufen ist. Und warum läuft man so einen Weg mehrfach, wenn man doch schon einmal sein Ziel erreicht hat. 

Diese Thematik wird von vielen in der „Normalbevölkerung“ nicht verstanden,

aber unter Pilgern stellt niemand diese Vorhaben und die Schwärmerei in Frage.

Wir sind immer alle unterwegs, auf dem Weg.

Auf welchem Weg auch immer, oder wohin uns der Weg auch führt.

Allen Lesern wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr 2014. 
Kommt gut hinein und macht das Beste aus eurem persönlichen Weg.