Die Geschichte meines Jakobsweges:
Camino Francés: (Pamplona – Santiago de Compostela): Mai 2008 --- geschrieben Oktober 2010

Via de la Plata (Sevilla – Salamanca): April/Mai 2010 --- geschrieben Dezember 2010

Via de la Plata (Salamanca – Santiago – Muxia): April/Mai 2011 --- geschrieben Mai/Juni 2011

Camino del Norte: (Hondarribia – Gurriezo): Juni 2012 --- geschrieben Juli 2012

Camino Primitivo (Oviedo - Santiago de Compostela): Mai 2014 --- geschrieben Mai bis September 2014

Camino Ingles 2017 Camino Portugues 2022

...mal wieder ruft Jakobus

März 2015

Lange habe ich nichts geschrieben - aber meine Wege kann ich nicht vergessen.
Seit fast 1,5 Wochen höre ich Jakobus ganz laut nach mir rufen. Aber ist es vernünftig dem Ruf zu folgen? Wie kam es, dass der Weg nach mir ruft und ich mir Gedanken mache mich wieder auf den Weg zu machen?

Vor einiger Zeit fragten mich Freunde vom Bocholter Pilgerstammtisch (zu dem ich nicht gehöre, da zu weit und nicht möglich ohne Auto) ob ich zu ihrem 5jährigen bestehen bei ihrer Pilger-Info-Jakobsweg-Veranstaltung teilnehmen könnte. Ganz spontan und freudig habe ich zugesagt. 
Vor 10 Tagen bin ich früh morgens nach Bocholt aufgebrochen, was mit dem Zug eine kleine Weltreise darstellt (nicht alle Züge fahren pünktlich, Anschlusszäge können ein Problem ergeben). Kurz vor Beginn der Veranstaltung erreichte ich den Zielort und wurde am Bahnhof von einer Pilgerfreundin abgeholt. Wir fuhren direkt zum Gemeindezentrum der Liebfrauen-Kirche und ich baute meinen Infostand zum Thema Via de la Plata auf. Zu allen bekannten Wegen gab es Stellwände mit Fotos des jeweiligen Weges, zu jedem Weg liefen Bildbeiträge an jedem Stand, es gab Infomaterialien, Tische mit Literatur zum Thema, Tische mit den wichtigsten Rucksackinhalten, verschiedene Rucksackmodelle, eine gute Küche, Lesungen, Workshops und es gab uns: uns Pilger. 
Die Veranstaltung ging über zwei Tage und wurde gut von Interessierten angenommen. Wir erfahrenen, chronisch infizierten Pilger standen mit Rat und Tat zur Seite, informierten und wenn gerade Zeit war, dann schwärmten wir von unseren Wegen. 
Es waren zwei schöne Tag in denen es mir und meinen Pilgerfreunden einfach nur gut ging. Man redet mit Gleichgesinnten vom Weg und plötzlich ist man wieder unterwegs.
Auch jetzt, 10 Tage nach der Veranstaltung, schweben meine Gedanken ständig in Spanien - genauer gesagt irgendwo zwischen Oloron St. Marie und Puente la Reina. Der Camino Aragonés ruft ganz laut nach mir und seit gestern rufe ich immer mal wieder die Seiten der Fluglinien auf und ich habe schon einige, gar nicht teure, Flüge ausfindig gemacht.
Stellt sich nur die Frage: soll ich mich wirklich auf den Weg machen? Ich traue mir den Weg nicht wirklich zu, aber das "Problem" hatte ich letztes Jahre genau so. Und auch wenn ich mir den Weg nicht zugetraut habe, ich habe es geschafft.
Ich werde die nächsten Tage noch einmal ausgiebig in mich gehen, mir Gedanken machen, Flugpläne und Kosten studieren. 
Eigentlich fühlen sich meine Beine schlapp an, wenn ich einmal vom einen Ende der Stadt zum anderen laufe. Meine Infusionstherapie käme aus ihrem Zeitplan, meine Katzen müssten in eine Pension, und, und, und...
Alles Gründe es nicht zu machen, aber es wäre so verlockend die zwei Wochen Urlaub zu nutzen für das was ich gerne mache. 
Warum war ich nur in Bocholt??????? Ich wusste, das mein chronifiziertes Camino-Virus sich dort reaktivieren könnte. 
Aber es war einfach nur schön euch alle getroffen zu haben!!! Ich bin so froh, diese liebe "Pilgerfamilie" kennengelernt zu haben und die Freundschaften seit Jahren genießen zu dürfen.


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