Die Geschichte meines Jakobsweges:
Camino Francés: (Pamplona – Santiago de Compostela): Mai 2008 --- geschrieben Oktober 2010

Via de la Plata (Sevilla – Salamanca): April/Mai 2010 --- geschrieben Dezember 2010

Via de la Plata (Salamanca – Santiago – Muxia): April/Mai 2011 --- geschrieben Mai/Juni 2011

Camino del Norte: (Hondarribia – Gurriezo): Juni 2012 --- geschrieben Juli 2012

Camino Primitivo (Oviedo - Santiago de Compostela): Mai 2014 --- geschrieben Mai bis September 2014

Camino Ingles 2017 Camino Portugues 2022

Camino Aragnoes???
Der Weg ruft mich erneut!


17. Januar 2024

Scheinbar bin ich für mich noch immer nicht mit dem Thema Camino durch. 

September/Oktober 2023 war ich fünf Wochen zur neurologischen Reha in Bad Zwesten/Hessen.

Seitdem habe ich wieder Verlangen nach dem Weg.

Und ausgerechnet der Camino Aragnoes mit den vielen Höhenmetern und unwegsamen Wegen durch die Pyrenäen ruft nach mir. Ich höre die Stimme ganz laut, das Verlangen mich wieder auf den Weg zu machen ist groß.

Eigentlich ist das total verrückt. Den Portugues habe ich mir nicht zugetraut, aber gut geschafft. Und obwohl ich meine Gangstörungen habe, das Gleichgewicht wirklich zu wünschen überlasst, über meine Kondition rede ich erst gar nicht, soll es ein Weg durch die Berge werden?

Ich kann es mir nicht erklären, oder nur zu einem Teil. 

Obwohl der Camino Francès für mich gut und richtig war wie er war, war es immer ein kleines Manko die Etappen durch die Berge nicht gegangen zu sein. 

In der Weihnachtszeit habe ich ganz spontan einen Flug nach Pau am Fuße der Pyrenäen gebucht. Am Abend des 31.5.2024 werde ich dort landen und mein Plan ist es mich am nächsten Morgen von Oloron St. Marie auf den Weg zu machen. 

In Bad Zwesten habe ich mich die ersten 10 Tage den Berg zur Klinik hoch gequält und ich will über die Pyrenäen, auf schlechten Wegen steil hoch und runter? Ich kenne inzwischen das Wegeprofil, habe gehört, dass es einige heikle Stellen gibt und mein Kopf sagt noch immer: Na und? Versuche es!

Bin ich leichtsinnig? Bringe ich mich in Gefahr? Habe ich die Courage zu sagen: bis hierhin und keinen Schritt weiter? Bin ich ein Sturkopf, mit dem Kopf durch die Wand? Eigentlich nicht. Ich kenne mich, ich weiß was ich kann. Kann ich die Gefahr richtig einschätzen, zudem noch alleine auf einem wenig begangenen Weg?

Was für mich spricht: seit der Reha bin ich 20kg leichter, ich muss weniger Gewicht den Berg hoch und runter schleppen und ich habe vor noch weitere 8-10kg abzuspecken. Endlich hat es in meinem Kopf klick gemacht, so müsste ich doch leichter die Berge hoch kommen.

Und andererseits fühlt sich das Laufen kein bisschen leichter an, meine Schwierigkeiten sind die Gleichen wie zuvor, auch wenn ich mit Stöckern ganz gut laufe und diese mir Halt geben.

In diversen Foren tausche ich mich zur Strecke und deren Unwägbarkeiten aus, aber dort kennt mich niemand. Meine liebe Pilgerfreundin Birgit hat ihre Bedenken und sieht mich eher nicht auf dem Weg oder bittet mich, einige Stellen auszulassen oder auf der Straße zu umgehen. Wenn sie schon so platt war, wie wird es mir dann gehen? Aber andererseits denke ich auch, spontan zu planen und nicht im Voraus wie auf dem Portugues alles im Vorfeld zu buchen. Ich habe momentan mehr Vertrauen in mich oder ich möchte versuchen wieder im Voraus Kontakt mit den oder einigen Herbergen aufzunehmen. Vielleicht finde ich auch so hilfreiche Personen wie in Rates die mir zur Seite stehen, oder am Vortag Kontakt mit den Herbergen aufnehmen können um mich anzumelden.

Bin ich größenwahnsinnig? 

Die Bilder von der Strecke faszinieren mich und sind wunderschön. Die Berge, die Wiesen, die Ausblicke. Die Lumbierschlucht und das Kloster St. Juan de la Pena möchte ich unbedingt sehen.

Und wenn es nicht geht: soweit bis zum Francès ist es nicht. Ich könnte entweder dort über die Pyrenäen oder ich laufe einfach von Eunate so weit wie ich es in der Zeit schaffe. Einen Weg ein stückweit zu wiederholen wäre auch nicht schlimm. Mein erster Camino liegt mittlerweile 16 Jahre zurück und der Reiz ist nach wie vor da. Der Weg ist in mir, er ist Teil von mir und wird es immer bleiben.


07.02.2024

Und wieder bin ich ein kleines Stückchen weiter in Sachen Aragones.

Nach wie vor ist ein unbändiger Wille vorhanden mich auf diesen Weg zu bewegen, Unwägbarkeiten hin oder her.

Die letzten 2 Wochen habe ich dazu genutzt in diversen Outdoorläden verschiedene Wanderschuhmodell anzuprobieren. Meine Füße haben sich verändert was ich schon daran merke, dass meine kaum getragenen Hanwag Bänks einfach nicht mehr passen. Weder mein Modell dass in meinem Schuhschrank steht noch einige andere Hanwags in den Läden. 

Ich habe mich durch das gesamte Sortiment getestet, die verschiedenen Läden hatten verschiedene Modelle auf Lager. Dienstag war ich mit meiner langjährigen Pilgerfreundin Sigrid in Warendorf verabredet und bin im Anschluss dort noch im Sportgeschäft gewesen. Und so ein Zufall: alle bis dato anprobierten und für gut empfundenen Wanderschuhe standen dort im Regal, aber auch noch zwei weitere Modelle von Meindl. Zusätzlich gab es Prozente auf reduzierte Artikel und ich wusste es nicht: der von mir auserwählte Meindl war wegen Sortimentwechsels reduziert und so gab es noch weitere Prozente darauf. 

Bei den vorher anprobierten Modellen habe ich nach der Anprobe im Laden immer im Internet nach Vergleichspreisen geschaut, dieses Mal habe ich nicht gezögert, weil ich dachte: wegen der evtl. 15 Euro Unterschied schiebe ich den Kauf nicht auf. Auf der Heimfahrt im Bus habe ich dennoch das Internet durchsucht und siehe dar: nirgends habe ich den Schuh günstiger gefunden! Alles richtig gemacht.

Den Rest des Tages und auch gestern bin ich ganztägig im Meindl Vakuum Sport Lady GTX3 rumgelaufen und bisher hat er sich gut am Fuß angefühlt.

Ein weiterer (für mich großer) Erfolg: Seit Beginn der Reha im September habe ich nun die 20kg-Marke geknackt. Minus 20 Kilogramm Körpergewicht, mindestens das Gewicht von 2 Rucksäcken. Auch mit Rucksack bin ich dann leichter als im letzten Herbst und schön wäre es, wenn ich noch 8kg abspecke. Dann soll es aber genügen. Bis Ende Mai schaffe ich das, bedeutet nur, dass ich noch keine neuen Wanderklamotten kaufen kann. Aber sie sollen dann auch richtig sitzen. Je kleiner, desto leichter. 

Dann ist der Weg eine tolle Belohnung für die Anstrengungen. Das Laufen an sich, die Bewegungsstörungen durch die MS, sind nicht besser, wohl aber die Kondition. Bei der schönen Tour durch den Teuto bin ich konditionell gut die "Berge" hochgekommen. 

Sobald das Wetter wieder mitmacht und ich ein freies Wochenende habe werde ich wieder eine ausgiebige Runde durch den Teuto drehen. Mal sehen, vielleicht laufe ich den Hermannsweg mal von Tecklenburg nach Bad Iburg - diese Strecke kenne ich nicht, aber sie hat nur wenige Anstiege, aber dann würde ich einen neuen Teilabschnitt des Teutoburger Waldes kennenlernen. Von Hörstel bis Tecklenburg kenne ich so ungefähr jeden Weg, bin ich doch dort im Wald aufgewachsen.


24. Februar 2024

Gerade habe ich meinen Rückflug von Bilbao aus gebucht. Egal wie weit ich komme, oder ob ich zwischendurch den Weg ändere, ich werde von Bilbao aus zurückfliegen. Vor meiner Abreise möchte ich mir Pamplona noch etwas genauer anschauen und von dort geht es in 2 Stunden mit Bus nach Bilbao. 

Auch dieses Wochenende hat sich wieder nicht zum Wandern angeboten. Das Wetter ist gruselig, ständig fängt es an zu regnen.

Auf dem Weg habe ich kein Problem durch den Regen zu laufen, aber hier im Alltag macht es mir keinen Spaß, ich hoffe auf den März, dass das Wetter dann etwas stabiler ist.

Santiago de Compostela (Padron bis zum Ziel))
10. Juni 2022 

Schon seit mehr als 24 Stunden bin ich in Santiago de Compostela, am Ziel meiner Reise.

Zu Fuß habe ich es bis hierhin geschafft. 

Ich bin nicht davon ausgegangen es noch einmal zu schaffen - und hier bin ich! Man kann so viel ehr als man oftmals glaubt und auf der Hälfte des Weges war ich einen Tag lang kurz davor aufzugeben. Wie gut, dass ich weitergemacht habe, dass es mir am Folgetag so viel besser ging und die Zweifel verflogen waren.

Mein Kopf und mein Herz wollten hierher und also mussten auch meine Füße und Beine mit auf den Weg machen. 

Zurück zur letzten Etappe: ursprünglich waren als ich in Padron ankam, neben meinem Bett noch 2 weitere Betten belegt. Abends als ich zurückkam, war ich wieder alleine. So oft habe ich auf einer Pilgerreise noch nie alleine genächtigt - aber ich bin nicht böse drum. In der privaten Albergue war es sehr anonym, man hat niemanden gesehen. Aber es war eine schöne Unterkunft die ich nur empfehlen kann. Zudem lag beim "Heimkommen" meine gewaschene und getrocknete Wäsche auf dem Bett. 9 Euro für eine Wäsche, aber ich kann sauber und ordentlich vor der Kathedrale ankommen. 

Da für heute meine längste Etappe der vergangenen 2 Wochen auf dem Plan steht, schellt der Wecker frühzeitig und im Dunkeln verlasse ich um 6.00 Uhr die Herberge. 


Mein Hintergedanke zum frühen Aufbruch ist auch, dass ich dem großen Pulk etwas voraus sein möchte und die Möglichkeit, evtl. die Pilgermesse um 12.00 besuchen zu können - da bin ich mir aber unsicher ob ich es schaffe. 

Laut meinem Pilgerführer sind es 21 km - das habe ich auf dieser Reise schon geschafft, laut Kilometerstein sind es noch 26km. Wahrscheinlich ist die Wahrheit irgendwo dazwischen. Aber egal, der Weg ist so weit wie er ist, und wie es sich für mich anfühlt. Heute ist es mir egal, ich möchte und werde ankommen.


Da es noch zu dunkel ist hinterlasse ich vor meinem Aufbruch noch einen längeren Text im Gästebuch. Diese schöne Möglichkeit habe ich auf diesem Weg nur selten angetroffen. Die meisten privaten Herbergen sind ein Wirtschaftsbetrieb, haben nicht die Seele wie die Casa Fernanda und auch keine Gästebücher. Besonders au der Via Plata konnte man meinen Weg anhand der Eintragungen in den Gästebüchern verfolgen und ich habe Pilger getroffen, die mich auf meine Einträge ansprachen - darüber habe ich mich immer gefreut. 

Die  Dämmerung in der Stadt ist nicht sonderlich reizvoll, verleiht nicht zum Bleiben oder Frühstück. Ich habe immer einen Morgen auf der Via Plata im Hinterkopf. Das Licht, die Einsamkeit, der Vogelgesang in der Dämmerung - so wunderbar. Heute ist der erste Morgen in der ich in der Dämmerung laufe. Wie die Stimmung hier in der Dämmerung gewesen wäre, ich kann es nicht vergleichen. 

Es geht auch am letzten Tag, oder gerade heute in der Nähe einer großen Stadt, über viele Kilometer Straßen, große und kleine.

Um 7.00 Uhr gibt es an einer Hauptstraße ein Toast mit Käse und schnell geht es weiter. Ich laufe schnell und problemlos über den Beton. Heute brauche ich keine Jacke, es wird heiß, aber  noch ist die Morgenluft feucht. 

Die Straße höre ich kontinuierlich, dafür laufe ich heute wieder mit freiem Blick, ohne Pilger. 


Viel von meiner letzten Etappe ist mir nicht in Erinnerung, viel gedacht habe ich nicht. Der Weg geht mir durch den Kopf. Ich habe so viel mehr geschafft als gedacht. Ich hatte nette Bekanntschaften, aber wenig tiefgreifende Gespräche. Häufig bin ich gefragt worden, wie viele Wege ich schon gegangen bin. Das war, sofern ich im mich richtig zurückerinnere, sonst nie eine Frage. Hier war diese Frage ein sich ständig wiederholendes Thema. Vielleicht weil so viele Erstlingspilger auf diesem Weg unterwegs sind, wer weiß... Auf dem langen Frances wurde häufiger gefragt wo man gestartet ist, aber sonst?

Zeitweise geht es durch den Wald, hoch und runter, so wie sonst auch. Schnell laufe ich, versuche den Km-Steinen auszuweichen. Es ist heute ein weites Stück und ich muss mich nicht demotivieren mit dem Gefühl nur langsam näher zu kommen. 

Da es mit der Ankunft vor 12 Uhr zur Pilgermesse knapp wird und wohl auch nicht mehr klappen kann, nehme ich mir noch Zeit für eine letzten Café con leche auf dem Weg. Die Auszeit tut mir gut und ich regeneriere ich etwas und kann danach gut weiterlaufen. Nach den Pausen ist es immer das schwierige wieder in den Tritt zu kommen, meinen Rhythmus zu finden, dann ist es in okay. 

Noch einmal grobes, altes Pflaster durch einen schattigen Wald. Die Autobahn und die Schnellstraßen zeigen, dass es nicht mehr weit sein kann. 6 Kilometer vor der Stadt kann ich erstmals die Kathedrale sehen und verweile kurz und genieße den Blick.


Ich bin glücklich und die letzten 6km schaffe ich auch noch. Hier gibt es noch einmal 2 Wegvarianten und ich entscheide mich für die kürzere Alternative. Hier begegnet mir noch ein rot-weißer Kater der meine Streicheleinheiten sehr zu würdige weiß, und auch ich freue mich darüber, mit einer Katze kuscheln zu können. 



3km vor dem Ziel passiere ich dem letzten Kilometerstein und sehe danach keinen Kilometerhinweis mehr. 


Danach geht es entlang der Hauptstraße in die Stadt hinein. Mein Instinkt sagt mir wo ich lang muss, die Wegweiser können auch im Getümmel untergegangen sein. Aus dieser Richtung bin ich noch nie in die Stadt gekommen und als ich den Park am Rande der Altstadt sehe, weiß ich genau wo ich bin.

 Es ist brechend voll, Massen. War Santiago schon einmal so voll, evtl. 2010 im heiligen Jahr? Nicht, dass ich mich erinnere. Es ist richtig heiß geworden, 30 Grad, kein Wind. 


Ich komme an der Vorderseite der Kathedrale an, laufe aber, wie es sich gehört, um die Kathedrale herum um den Vorplatz durch das Tor zu erreichen. 


Auf den letzten Kilometer und auch in der Altstadt kommen mir immer wieder, aber nur kurz, die Tränen. Ich bin tatsächlich fast 250 Kilometer gelaufen. Ohne Rucksack, aber immerhin, mit oder ohne Gepäck ist es die gleiche Distanz.


Ich stehe vor der gewaltigen, mir so gut bekannten, Kathedrale und bin ergriffen. Kein bekanntes Gesicht weit und breit. Gerade jetzt würde ich so gerne einen meiner Mitpilger bei mir haben und uns gegenseitig beglückwünschen. Ich gebe einem anderen angekommenen Pilger mein Handy um das obligatorische Ankunftsbild zu schießen.  


Ich bin so glücklich da zu sein, glücklich nicht gestürzt zu sein, den Mut gehabt zu haben und ich bin, abgesehen von den ersten Metern in Porto, den ganzen Weg gelaufen. Durch Hitze, Sonne, Regen, Wind und Gewitter. Nichts hat mich aufhalten können. 

Ich Schatten sitze ich am anderen Ende der Placa, lasse den Weg Revue passieren und bin zufrieden, glücklich, dankbar, erleichtert... Mich durchströmen ganz viele Gefühle gleichzeitig. 

Ein Pilger dessen Namen ich vergessen habe kommt mir entgegen. Wir umarmen uns. Er wartet auf Isabell und Melanie. In Rubiaes haben wir gemeinsam übernachtet. Mir ist so heiß und ich gehe in meine Unterkunft, das Pigerhotel San Martin de Pinario auf der Rückseite der Kathedrale. Dieses Mal habe ich dort ein einfaches Pilgerzimmer und nicht ein Hotelzimmer bekommen. 


Nach dem Einchecken zieht es mich wieder zur Kathedrale und treffe dort auf Christina und Caroline die gerade ankommen. Wir machen ein gemeinsames Foto und ich freue mich über Christines Kommentar, dass ich immer ein Sonnenschein für sie auf dem Weg gewesen sei. Nun gehe ich in mein Zimmer, duschen, ausruhen und noch einmal eine Handwäsche. 
Später laufe ich noch einmal durch die Stadt und treffe Devin den ich in Rubiaes und Tui getroffen habe. Auch er kennt die Stadt, ist zuvor schon einmal angekommen und freut sich über die Freude seiner Mitpilger, sie sind schon gestern angekommen.


Da ich die Mittagsmesse nicht geschafft habe gehe ich um 19.30 Uhr in die Pilgermesse. Ich komme mit genug Vorlauf und kann so vorne einen guten Platz finden. In der Messe wird nicht gesungen, es wird nicht die Zahl der angekommenen Pilger verlesen. Überall in der Kathedrale schellen während der Messe die Handys, es wird fotografiert. Nirgends geht es so unheilig in einer Kirche vor, wie in Santiago. 

Alle meine Freunde und meine Familie habe ich über meine Ankunft informiert, aber das Handy ist in der Kathedrale aus. Zu meiner großen Freude wird auch der Botafumeiro, das Weihrauchfass, geschwungen. Ich genieße das Spektakel ohne zu fotografieren und zu filmen. Während das Weihrauchfass durch das Kirchenschiff schwingt, ist fast jeder Hand mit Handy hoch erhoben um den besten Blick einzufangen. Bei der Kommunion sehe ich auch das italienische Pilgerpärchen, dass ich in Tivo einmalig getroffen habe. Fast alle sind da, nur den Priester aus Münster treffe ich nicht in der Messe. Über Allan würde ich mich freuen, aber er ist auf den Camino Espiritual abgebogen und kann noch nicht hier sein. 

Nach der Messe lege ich mich bald hin und finde schnell in den Schlaf. Die Bettdecke nehme ich zum lagern der Beine, bei der Wärme reicht es, den Schlafsack locker über mich zu werfen. 

Morgens frühstücke ich in der bekannten, einfachen, schlichten und schönen Cafeteria des Seminarios in der Klosteratmosphäre neben dem Kreuzgang. 

Da mein Rückflug von Porto aus geht, suche ich für morgen nach einer guten Bus/Zugverbindung und bereue es, nicht einfach von Santiago aus zu fliegen. Warum immer dieser Umstand? Warum tue ich mir das an? Auf dem mir vermeintlich bekannten Weg laufe ich zum Busbahnhof, nur wurde der Busbahnhof inzwischen abgerissen und an einen anderen Ort verlegt. Gut, dass ich das schon heute merke, morgen wäre ich zu spät vor Ort gewesen um meine Verbindung zu erreichen. Immer entlang der Hauptstraße geht es mehrere Kilometer weit zum Busbahnhof. Und siehe dar: gestern bin ich hier vorbei gekommen, nicht ahnend, dass sich der Busbahnhof hier befindet. 

Zurück an der Kathedrale treffe ich die beiden deutschen Frauen aus der Herberge in Tivo. 

Der Weg zeigt mir jetzt im Nachhinein was ich geleistet habe. Ich bin erschöpft und kaputt und nehme mir eine Pause. Wer hetzt mich? Niemand! Warum sollte ich das hier am Ziel anders sehen als auf dem Weg. Generell sollte man im Alltag so auf sich achten, wie unterwegs auf dem Camino. Schritt für Schritt, heute ist heute, morgen ist morgen und irgendwie wird es schon gehen. 

Ich werde mich noch etwas Treiben, mein Glücksgefühl und die Stadt genießen, mal schauen wer mir noch begegnet und was noch passiert. Morgen werde ich in aller Ruhe aufstehen, meinen Rucksack packen und dann geht es nach Hause. So schön die Reise war, so sehr freue ich mich auf daheim.

Mal sehen was die Zukunft bringt, ich bin nicht das letzte Mal hier gewesen. Sei es zu Fuß, mit dem Flieger, als Pilger oder als Tourist.

Ich bin und bleibe eine Pilgerseele und der Weg ist in mir!

Danke für die gute Zeit, Danke allen, die mir den Weg ermöglicht haben! Danke an Christina aus Rates, die mir die Sicherheit gegeben hat, dass immer einer für mich da sein wird, falls es nötig sein sollte. Dieser Zuspruch hat mir eine große Sicherheit gegeben. Es gibt so viele gute Menschen auf der Welt, man sollte nicht nur das Negative sehen.

Tivo - Padron
08.06.2022

Wieder erwache ich von meinem Wecker, in den anderen Zimmern höre ich kaum etwas. Es hat abends gedauert in den Schlaf zu kommen, aber danach war die Nacht schnell vorbei.

Wieder hängen die Wolken tief, es regnet. 


Bis Caldas del Rei ist es nicht weit und es geht mal wieder über Straßen. Wahrscheinlich habe ich mit der Entscheidung in Tivo zu schlafen, nichts sehenswertes in Caldas del Rei verpasst, zumindest beim zügigen Durchqueren empfinde ich es so. 

Was kann ich vom heutigen Tag berichten? Neben dem Regen soviel: es war im ersten und letzten Teil der heutigen Etappe viel Straße. An einer Stelle roch ich ein Kraut und schnell konnte ich den Geruch zuordnen: Minze. Ich zerrieb ein Blatt zwischen meinen Fingern, der Duft tat gut. Die Minze wuchs in dichten Büscheln direkt am Straßenrand. 


Meine Beine fühlen sich müde und erschöpft an, aber sie schmerzen nicht.

Mit dem Regencape werde ich kein Freund. Ich schwitze unter dem Ding und schnell bin ich unter dem Cape in Schwitzwasser getränkt. Ich krempele die Jackenärmel hoch und laufe mit Schirm. Es ist wesentlich angenehmer, bringt aber wenig bei seitlichem Wind und die Unterarme/Schultern werden dennoch nass. 


Dass es Regenröcke gibt wusste ich bis zu diesem Camino auch noch nicht. Wenn man mit Schirm läuft vielleicht eine Alternative. Hüfte und Oberschenkel bleiben trocken, der Oberkörper kann die Wärme ausschwitzen. 



Entweder laufe ich Kolonne, oder ich sehe niemanden. Die erste Bar in die ich einkehre ist überfüllt. Ich finde einen überdachten Platz an der Luft.


Obwohl ich weiß, dass die Pandemie nicht vorbei ist, gehe ich hier, wie alle, locker damit um. Auf meiner ersten 2 Etappen hatte ich noch meine Maske am Wanderstock befestigt und wurde darauf hingewiesen, dass die in Portugal nicht mehr verpflichtend ist. Ich tat mich die ersten Tage schwer damit, aber inzwischen setze ich sie nicht mehr auf. Was bringt mir die Maske am Tag in den öffentlichen Bars, Kirchen, etc. wenn ich abends im Mehrbettzimmer schlafe? Daheim werde ich wieder umsichtiger mit der Maske sein, dort wo ein großer Teil  noch brav Maske trägt. 


Nach der Stärkung muss ich mit Cape weiter, es regnet einfach zu stark. Es geht stärker und häufiger auf und ab als gedacht. Durch Wälder und parallel zur Straße. Auch wenn es teils steil und matschig ist, ist es zum Glück nicht rutschig. Ich habe das Bedürfnis die heutige Etappe zu beenden, aber es zieht sich gefühlt in die Länge. 

Ich bin nass, durch und durch, und für heute reicht es.


Der Wald lichtet sich, ich sehe eine Kirche und dort wo eine Kirche ist, ist auch eine Bar. Trotz der Nässe setze ich mich mit einer heißen Linsensuppe nach draußen auf die Terrasse neben drei Männer. Gestern bin ich dieser kleinen Pilgertruppe schon einmal begegnet, da bin ich mir sicher. Wir kommen ins Gespräch und einer der drei Pilger kommt aus Münster. Ich erzähle, dass auch ich aus Münster komme und es kommt die Frage zu welcher Pfarre ich gehöre. Nun berichte ich von mir, dass ich in Münster-Handorf zur Zionskirche gehöre, einer evangelischen Kirche - mich musikalisch aber in der katholischen Herz-Jesu-Kirche zu Hause fühle. Der Münsteraner Pilger muss lachen, denn er ist einer der Priester dieser Gemeinde. Wir haben schon viele Gottesdienste/Messen miteinander zelebriert. Ich oben auf der Empore im Chor, er unten am Altar. Nur kann ich aus der Entfernung keine Gesichter erkennen, geschweige denn, dass er mir im Pilgeroutfit aufgefallen wäre. Erst zu Ostern haben wir gemeinsam eine Messe zelebriert und uns dabei zeitgleich mit Corona angesteckt - so wie fast alle Chorsänger, Chorleiter, und Mitarbeiter im Altarraum. 


Erstmals auf dieser Reise werde ich gefragt ob ich Pilger oder Wanderer bin. Für mich ist die Frage klar, ich bin Pilger. Für meine Mitpilger ist die Frage nicht klar - denn ich trage meinen Rucksack nicht selbst. Ich und auch die drei Priester sehen in mir einen Pilger und sie sehen die Sache so wie ich: wichtig ist die innere Einstellung und nicht die Frage, wie das Gepäck von Ort zu Ort kommt. 



Mit dem von innen nassen Cape laufe ich nach dieser netten Pause weiter und es hört auf zu regnen. Erstmals an diesem Tag. Leider ist die Regenpause nur kurz und nicht viel später stecke ich wieder im Cape. 


Es gäbe heute wieder eine Wegvariante, den Umweg über das sehenswerte Kloster Herborn, aber mir reicht es schon länger für heute. Die letzten 3 km laufe ich ohne Schirm und Cape, ich halte die Schwitznässe nicht mehr aus. Meine Herberge ist gefühlt am hinteren Stadtrand von Padron. Die Herberge ist ein schönes, helles Hostel und wir sind bisher zu dritt im Zimmer. Ich leiste mir eine teure Waschmaschine und



Trockner. Die verschlammte Wäsche bedarf einer gründlichen Reinigung und ohne Trockner wird die Kleidung nicht bis morgen trocken sein. Gut, dass es einen Föhn gibt, ich föhne die Schuhe von innen und außen. So schade es ist, dass meine guten, ehemals teuren Vollleder-Wanderschuhe auf der ersten Etappe kaputt gegangen sind, ich hätte sie niemals gegen diese vielen Regengüsse imprägnieren können, die Decathlon-Wanderschuhe aus Mathosinios  sind wenigstens wasserdicht - auch wenn die Schwitzwärme nicht so gut auslüftet. 


Die Kirchen in Padron sind mal wieder geschlossen und gerne würde ich für den gerade verstorbenen Vater eines Pilgerfreundes eine Kerze anzünden. Marc, der weiß, dass ich gerade auf dem Portugues bin, hat mich heute mit dieser Bitte kontaktiert und diesen Wunsch möchte ich ihm gerne erfüllen. Bei einem leckeren Café con leche mache ich meine Tagebucheintragungen. Irgendwie ist dieses seit einigen Wegen schon fast eine Tradition oder schöne Angewohnheit geworden. Bei der Stadtbesichtigung setze ich mich irgendwo gemütlich hin, bestelle einen Kaffee und hole mein Schreibzeug raus. 



Da ich in Padron bin, wird es zum Abend eine Portion der leckeren Pimientos de Padron geben. In Padron selbst treffe ich keinen mir bekannten Mitpilger. Komisch, denn sie sind irgendwo in dieser Stadt, aber in anderen Herbergen. Spätestens morgen werde ich sie sicher im Laufe des Tages vor oder in der Kathedrale treffen.



























Pontevedra - Tivo
7.6.2022

Heute schreibe ich aus Tivo, kurz vor Caldas de Rei.
Im Prinzip hätte ich auch noch dorthin laufen können. Es lief sich heute gut, und es ändert nix an der Länge der verbleibenden Strecke.
Aber egal, ich schlafe bisher alleine im Zimmer in einer kleinen Albergue die zu einer Bar gehört.
Die Nacht in Pontevedra war ruhig und um 6.45 Uhr stand ich auf und es ging dann direkt los.
Der Regen ist kühler, klarer Luft gewichen, eine Jacke notwendig.


Ich kann mich täglich und immer wieder an die vor und an den Bergen hängenden Wolken erfreuen, solange es keine Regenwolken sind.



Es ist richtig voll auf dem Weg, aber auch ich bin ein Teil dieser Pilgermenge. 
Die ersten Kilometer geht es wieder ausschließlich über leere Landstraßen. Auf diesen ebenen Straßen fällt mir das Laufen leicht, aber... ich habe es schon oft genug geschrieben.


Immer wieder höre ich krähende Hähne, so typisch für mich auf dem Weg. Höre ich daheim Morgens einen Krahn oder besonders schöne Vogelgesänge, denke ich immer an den Camino.


Auch die kurzen intensiven Düfte wecken Erinnerungen. Der Weg/meine Wege sind ein großer Teil meiner Person, sie sind in mir.


Heute glaube ich  Waldmeister und Heckenrosen gerochen zu haben. Oft weiß ich nicht was ich in diesem flüchtigen Moment rieche, nur dass ich den Duft kenne. 
Nach 9km kommt die erste Bar. Ich habe sie herbei gesehnt, immer denkende, dass bald ein Ort kommen muss. Manchmal freue ich mich in diesen Momenten über Autos, womöglich ein Anzeichen für eine Ortschaft.


Die Bar ist das wahre Paradies, nimmt aber reichlich Geld für das Frühstück. Es sitzt sich gemütlich in dem Garten und es schmeckt sehr lecker. Nicht nur ich habe seit vielen Kilometern auf eine Frühstücksgelegenheit gewartet, meinen Mitpilgern ging es genau so und ihr Blick im Anblick eines baldigen Frühstücks ist wahrscheinlich genau so glücklich wie meiner. Nach 9km auf nüchternen Magen freut man sich über einen Kaffee, ein Stück Brot oder Obst. 
Als ich meine Credencial stempeln möchte finde ich sie nicht. Leider taucht sie am Ende des Tages auch nicht im Rucksack auf. Ich weiß nicht wo ich sie verloren haben könnte. Vielleicht beim gemeinsamen Abendessen mit Caroline in der Bar, oder im Café wo ich mein Tagebuch geschrieben habe? Ich weiß, dass sie dort noch in meinem kleinen Tagesrucksack war. 



Vielleicht findet eine gute Seele meinen Pilgerpass und schickt sie an meine Adresse. Meine Handynummer steht leider nicht in der Credencial. Falls ich irgendwann noch einmal einen Weg bestreite werde ich einen Hinweis für den Fall des Verlustes eintragen. Es stehen nur die verlangten Pflichtdaten in der Credencial und das ist meine Adresse mit Namen und Passnummer. 
Die Wahrscheinlichkeit die Credencial wieder zu bekommen ist gering. Dass ich die Compostella nicht bekommen kann ist mir unwichtig, ich habe genügend und sie liegen alle ordentlich in einer Mappe im Schrank. Der Pilgerausweis mit seinen vielen Stempeln hingegen ist mir wichtiger. Es sind Erinnerungen an Orte und Momente die sich hinter den Stempeln verstecken. Da ich nur in privaten Herbergen schlafe ist die Credencial für diesen Eintritt nicht wichtig und ich kann mich nicht im Pilgerbüro als angekommener Pilger für die Statistik aufnehmen lassen...




In der Herberge rufe ich an, aber dort wurde meine Credencial nicht gefunden. Die Namen von den Orten an denen ich gestern eingekehrt bin sind mir nicht bekannt, dort kann ich mich nicht melden. Zum Glück habe ich gestern zufällig eine neue Credencial besorgt die ich auf dem restlichen Weg nutzen kann. 
Nach dem Frühstück ist es so warm, dass ich ohne Jacke weiter laufe. Jetzt geht es auf Waldwegen leicht auf und ab. Alles ist grün und moosig. Ohne den vielen Regen sähe es hier ganz anders aus. Ich bin im grünen Spanien, in Galicien. Niemand schreibt in der Werbung: verregnetes Spanien. Grünes Spanien klingt einfach schöner.



Mit den Kilometern wird das Land weiter und die Berge weichen auseinander. 
Manchmal laufe ich Kolonne, manchmal frage ich mich, wo die vielen Pilger geblieben sind.




Ein Phänomen, dass es immer wieder und auf allen Wegen gibt. 
Nach einer kurzen zweiten Pause vor Briallos laufe ich weiter. Bis vor zwei Tagen wollte ich hier übernachten, aber um einen Tag mehr für Santiago zu haben und weil es mir so gut geht, habe ich meine Etappen verändert. 




Tivo ist schnell erreicht. Eine nette Herberge über einer Bar mit Garten, Planschbecken und diversen Katzen. Also der richtige Ort für mich. Mehr gibt es hier aber auch nicht. Eine Katze genießt meine Zuneigung und liegt auf meinem Schoß.




Nachdem wir Pilger alleine im Garten sind stelle ich mir einen hohen Barhocker an den Pool und lasse meine Beine über den Beckenrand baumeln. Das kühle, etwas brackige Wasser tut gut und bald sitze ich nicht mehr alleine am Pool. Im Garten stehen etliche Liegestühle und wir liegen faul herum und genießen zur Abwechslung mal wieder die Sonnenstrahlen. Die nicht komplett getrocknete Wäsche vom Dauerregen trocknet in der Sonne schnell. 


Es ist sehr entspannend die Sonne genießend seine Gedanken schweifen zu lassen. Es ist nicht mehr weit, nur noch 45km und ich werde schaffen, was ich vor wenigen Tagen nicht zu hoffen glaubte. In 2 Tagen werde ich Santiago de Compostela erneut erreichen.



Da die Wolken wieder zuziehen halte ich meine Wäscheständer im Auge, es wäre schade, wenn die fast trockene Wäsche wieder nass wird. 
Vielleicht starte ich irgendwann mal in Lissabon und laufe den kompletten portugiesischen Jakobsweg. Möchte ich das? Es gibt auch andere schöne Wege, und wer weiß, was irgendwann einmal ist. Noch mache ich mir keine ernsthaften Gedanken. Mein 8. Wandertag, genau auf der Hälfte des Weges zeigte mir mein Körper wie schnell der Weg auch beinahe zu Ende sein kann. Ich weiß nicht, woher mein Problem kam, aber an diesem Tag bin ich über meine Leistungsfähigkeit gegangen. Ich muss auf mich achten und darf es nicht übertreiben. 



Auf dem Camino Primitivo, 2014, hatte ich auf dem Weg leichte Probleme und ich konnte sie nicht zuordnen. Kam der schwere MS-Schub der am Tag nach meiner Ankunft richtig durchbrach durch die Anstrengung? Laut meinen behandelnden Neurologen nicht, aber wer weiß. 
Der Nachmittag in Tivo verging schnell und niemand zog mehr in mein Zimmer ein. Mal wieder eine ruhige Nacht und irgendwie "fehlen" mir meine Mitpilger, die Gesellschaft und das Gemeinschaftsgefühl im Schlafsaal.
Im Laufe des Nachmittages hatten wir gemeinsam Spaß und standen alle irgendwann mit den Beinen in Unterbux im Pool. Anschließend gab es ein gemeinsames Abendessen. Die Katzen haben feine Nasen und passend zum Essen standen sie wieder vor und unter den Tischen. Schnell wurde es im Schatten wieder kühl, es zog weiter zu und als ich im Bett lag setzte der Regen wieder ein. 


Es dauert lange bis ich einschlafe, die Auflageflächen meiner Füße auf der Matratze spüre ich deutlich, die Zehen tun mir weh. 
Alle anderen Zimmer sind voll, nur ich bin alleine. Liegt es daran, dass ich bei meiner schriftlichen Anfrage ob es ein freies Bett für mich - und bitte nur das untere aufgrund meiner Koordinationsstörungen und Behinderung - dass ich so oft alleine ein Zimmer bekomme? In Galicien gibt es in den öffentlichen Herbergen immer ein Vorrecht und Extrazimmer für Pilger mit Schwerbehinderung/Erkrankung und oftmals sind diese kleinen Zimmer extra gekennzeichnet, aber in privaten Herbergen muss man darauf keine Rücksicht nehmen. 


Alleine im Zimmer hat neben der geringen Geräuschkulisse den Vorteil, dass ich das Fenster so weit öffnen kann wie es mir lieb ist. Ich genieße die Abendluft und von den leisen Regentropfen schlafe ich irgendwann ein.


Noch circa 50km auf dem Fußweg nach Santiago de Compostela, der Wegweiser auf der Nationalstraße gibt für die Autofahrer 40km Entfernung an. Aber lieber ein schöner, etwas längerer Weg als Hauptstraße. Das Ziel ist nicht mehr weit!