Die Geschichte meines Jakobsweges:
Camino Francés: (Pamplona – Santiago de Compostela): Mai 2008 --- geschrieben Oktober 2010

Via de la Plata (Sevilla – Salamanca): April/Mai 2010 --- geschrieben Dezember 2010

Via de la Plata (Salamanca – Santiago – Muxia): April/Mai 2011 --- geschrieben Mai/Juni 2011

Camino del Norte: (Hondarribia – Gurriezo): Juni 2012 --- geschrieben Juli 2012

Camino Primitivo (Oviedo - Santiago de Compostela): Mai 2014 --- geschrieben Mai bis September 2014

Camino Ingles 2017 Camino Portugues 2022

Camino Aragnoes???
Der Weg ruft mich erneut!


17. Januar 2024

Scheinbar bin ich für mich noch immer nicht mit dem Thema Camino durch. 

September/Oktober 2023 war ich fünf Wochen zur neurologischen Reha in Bad Zwesten/Hessen.

Seitdem habe ich wieder Verlangen nach dem Weg.

Und ausgerechnet der Camino Aragnoes mit den vielen Höhenmetern und unwegsamen Wegen durch die Pyrenäen ruft nach mir. Ich höre die Stimme ganz laut, das Verlangen mich wieder auf den Weg zu machen ist groß.

Eigentlich ist das total verrückt. Den Portugues habe ich mir nicht zugetraut, aber gut geschafft. Und obwohl ich meine Gangstörungen habe, das Gleichgewicht wirklich zu wünschen überlasst, über meine Kondition rede ich erst gar nicht, soll es ein Weg durch die Berge werden?

Ich kann es mir nicht erklären, oder nur zu einem Teil. 

Obwohl der Camino Francès für mich gut und richtig war wie er war, war es immer ein kleines Manko die Etappen durch die Berge nicht gegangen zu sein. 

In der Weihnachtszeit habe ich ganz spontan einen Flug nach Pau am Fuße der Pyrenäen gebucht. Am Abend des 31.5.2024 werde ich dort landen und mein Plan ist es mich am nächsten Morgen von Oloron St. Marie auf den Weg zu machen. 

In Bad Zwesten habe ich mich die ersten 10 Tage den Berg zur Klinik hoch gequält und ich will über die Pyrenäen, auf schlechten Wegen steil hoch und runter? Ich kenne inzwischen das Wegeprofil, habe gehört, dass es einige heikle Stellen gibt und mein Kopf sagt noch immer: Na und? Versuche es!

Bin ich leichtsinnig? Bringe ich mich in Gefahr? Habe ich die Courage zu sagen: bis hierhin und keinen Schritt weiter? Bin ich ein Sturkopf, mit dem Kopf durch die Wand? Eigentlich nicht. Ich kenne mich, ich weiß was ich kann. Kann ich die Gefahr richtig einschätzen, zudem noch alleine auf einem wenig begangenen Weg?

Was für mich spricht: seit der Reha bin ich 20kg leichter, ich muss weniger Gewicht den Berg hoch und runter schleppen und ich habe vor noch weitere 8-10kg abzuspecken. Endlich hat es in meinem Kopf klick gemacht, so müsste ich doch leichter die Berge hoch kommen.

Und andererseits fühlt sich das Laufen kein bisschen leichter an, meine Schwierigkeiten sind die Gleichen wie zuvor, auch wenn ich mit Stöckern ganz gut laufe und diese mir Halt geben.

In diversen Foren tausche ich mich zur Strecke und deren Unwägbarkeiten aus, aber dort kennt mich niemand. Meine liebe Pilgerfreundin Birgit hat ihre Bedenken und sieht mich eher nicht auf dem Weg oder bittet mich, einige Stellen auszulassen oder auf der Straße zu umgehen. Wenn sie schon so platt war, wie wird es mir dann gehen? Aber andererseits denke ich auch, spontan zu planen und nicht im Voraus wie auf dem Portugues alles im Vorfeld zu buchen. Ich habe momentan mehr Vertrauen in mich oder ich möchte versuchen wieder im Voraus Kontakt mit den oder einigen Herbergen aufzunehmen. Vielleicht finde ich auch so hilfreiche Personen wie in Rates die mir zur Seite stehen, oder am Vortag Kontakt mit den Herbergen aufnehmen können um mich anzumelden.

Bin ich größenwahnsinnig? 

Die Bilder von der Strecke faszinieren mich und sind wunderschön. Die Berge, die Wiesen, die Ausblicke. Die Lumbierschlucht und das Kloster St. Juan de la Pena möchte ich unbedingt sehen.

Und wenn es nicht geht: soweit bis zum Francès ist es nicht. Ich könnte entweder dort über die Pyrenäen oder ich laufe einfach von Eunate so weit wie ich es in der Zeit schaffe. Einen Weg ein stückweit zu wiederholen wäre auch nicht schlimm. Mein erster Camino liegt mittlerweile 16 Jahre zurück und der Reiz ist nach wie vor da. Der Weg ist in mir, er ist Teil von mir und wird es immer bleiben.


07.02.2024

Und wieder bin ich ein kleines Stückchen weiter in Sachen Aragones.

Nach wie vor ist ein unbändiger Wille vorhanden mich auf diesen Weg zu bewegen, Unwägbarkeiten hin oder her.

Die letzten 2 Wochen habe ich dazu genutzt in diversen Outdoorläden verschiedene Wanderschuhmodell anzuprobieren. Meine Füße haben sich verändert was ich schon daran merke, dass meine kaum getragenen Hanwag Bänks einfach nicht mehr passen. Weder mein Modell dass in meinem Schuhschrank steht noch einige andere Hanwags in den Läden. 

Ich habe mich durch das gesamte Sortiment getestet, die verschiedenen Läden hatten verschiedene Modelle auf Lager. Dienstag war ich mit meiner langjährigen Pilgerfreundin Sigrid in Warendorf verabredet und bin im Anschluss dort noch im Sportgeschäft gewesen. Und so ein Zufall: alle bis dato anprobierten und für gut empfundenen Wanderschuhe standen dort im Regal, aber auch noch zwei weitere Modelle von Meindl. Zusätzlich gab es Prozente auf reduzierte Artikel und ich wusste es nicht: der von mir auserwählte Meindl war wegen Sortimentwechsels reduziert und so gab es noch weitere Prozente darauf. 

Bei den vorher anprobierten Modellen habe ich nach der Anprobe im Laden immer im Internet nach Vergleichspreisen geschaut, dieses Mal habe ich nicht gezögert, weil ich dachte: wegen der evtl. 15 Euro Unterschied schiebe ich den Kauf nicht auf. Auf der Heimfahrt im Bus habe ich dennoch das Internet durchsucht und siehe dar: nirgends habe ich den Schuh günstiger gefunden! Alles richtig gemacht.

Den Rest des Tages und auch gestern bin ich ganztägig im Meindl Vakuum Sport Lady GTX3 rumgelaufen und bisher hat er sich gut am Fuß angefühlt.

Ein weiterer (für mich großer) Erfolg: Seit Beginn der Reha im September habe ich nun die 20kg-Marke geknackt. Minus 20 Kilogramm Körpergewicht, mindestens das Gewicht von 2 Rucksäcken. Auch mit Rucksack bin ich dann leichter als im letzten Herbst und schön wäre es, wenn ich noch 8kg abspecke. Dann soll es aber genügen. Bis Ende Mai schaffe ich das, bedeutet nur, dass ich noch keine neuen Wanderklamotten kaufen kann. Aber sie sollen dann auch richtig sitzen. Je kleiner, desto leichter. 

Dann ist der Weg eine tolle Belohnung für die Anstrengungen. Das Laufen an sich, die Bewegungsstörungen durch die MS, sind nicht besser, wohl aber die Kondition. Bei der schönen Tour durch den Teuto bin ich konditionell gut die "Berge" hochgekommen. 

Sobald das Wetter wieder mitmacht und ich ein freies Wochenende habe werde ich wieder eine ausgiebige Runde durch den Teuto drehen. Mal sehen, vielleicht laufe ich den Hermannsweg mal von Tecklenburg nach Bad Iburg - diese Strecke kenne ich nicht, aber sie hat nur wenige Anstiege, aber dann würde ich einen neuen Teilabschnitt des Teutoburger Waldes kennenlernen. Von Hörstel bis Tecklenburg kenne ich so ungefähr jeden Weg, bin ich doch dort im Wald aufgewachsen.


24. Februar 2024

Gerade habe ich meinen Rückflug von Bilbao aus gebucht. Egal wie weit ich komme, oder ob ich zwischendurch den Weg ändere, ich werde von Bilbao aus zurückfliegen. Vor meiner Abreise möchte ich mir Pamplona noch etwas genauer anschauen und von dort geht es in 2 Stunden mit Bus nach Bilbao. 

Auch dieses Wochenende hat sich wieder nicht zum Wandern angeboten. Das Wetter ist gruselig, ständig fängt es an zu regnen.

Auf dem Weg habe ich kein Problem durch den Regen zu laufen, aber hier im Alltag macht es mir keinen Spaß, ich hoffe auf den März, dass das Wetter dann etwas stabiler ist.

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