07.09.2024
Lacommande – irgendwo im Nirgendwo – Oloron Saint Marie
Um 6.15 Uhr erwache ich. In der kleinen Unterkunft mit nur 8 Betten ist es ganz ruhig und friedlich, meine Mitpilger sind nicht zu hören.
Draußen regnet es nach wie vor und es ist noch stockdunkel. Warum muss es an meinem ersten „richtigen“ Wandertag regnen. Der Gedanke, unter einem verschwitzt-feuchten Regenponcho über die Berge zu laufen, ist mir ein Horror. Eigentlich soll der Regenponcho vor Nässe schützen, aber wenn man lange genug mit Poncho läuft, ist man ähnlich nass wie ohne Poncho. Die Schwitzwärme entweicht trotz Atmungsaktivität nicht und mit der Zeit ist das Gefühl in der Regenkleidung unangenehm.
Aber noch habe ich Zeit bis zum Aufbruch und liege kuschelig in meinem Schlafsack. Es ist doch immer ein Wunder, wie schnell ich auf dem Weg ankomme und im Pilgermodus bin.
Ich freue mich auf den vor mir liegenden Weg. Nirgends fühle ich mich so glücklich und frei wie auf meinen Caminos. Jeder Weg ist anders, jeder Weg einzigartig und auch wenn ich einen Weg wiederholen würde – es wäre ganz anders als zuvor, aber anders heißt nicht schlechter.
Die Wege unterscheiden sich nach Jahreszeit und Strecke, aber ganz viel machen die Begegnungen und die eigene Gefühlslage aus. In der Einsamkeit und Ruhe kann man sich genau so geborgen und beschützt fühlen wie unter Menschen. Man muss vertrauen und die Dinge nehmen wie sie kommen.
Einfach immer das Beste aus der Situation machen. Wenn ich eins gelernt habe auf meinen Wegen: es wird sich ergeben! Lass dich auf den Weg ein und der Weg gibt dir das, was du brauchst.
Gegen 7.00 Uhr stehe ich leise auf, bedacht darauf, die drei anderen Mädels nicht zu wecken. Die Tür nach draußen in den Hof knatscht, bräuchte dringend etwas Öl und ich hoffe, dass ich niemanden störe.
In der Küche koche ich Wasser für das kleine Tütchen Pulverkaffee, dass ich am Abend bei der Hospitaliera gekauft habe. In der Küche finde ich eine geöffnete Packung mit Zwieback. Auf den Paprikaeintopf von gestern Abend habe ich zu Frühstück keine Lust und ich beschließe, ihn beim Aufbruch in der Herberge zurückzulassen. Jemand Anderes wird sich darüber freuen und ich muss das Gewicht nicht mit mir herum schleppen. Ohne Dosenöffner kann ich mit dem Essen unterwegs nichts anfangen.
So knabbere ich meinen Zwieback und warte darauf, dass es hell wird.
Sarah, so heißt das junge Mädel aus Frankreich die im Bett neben mir geschlafen hat, kommt ruhig in die Küche und setzt sich zu mir.
Sonntags wird sie nicht wandern, sondern pausieren um in die Messe zu gehen. Wir werden uns demnach heute das letzte Mal gesehen haben. Eine kurze Begegnung, aber ich habe mich gefreut, bei meiner Ankunft jemanden zu treffen und nicht alleine zu sein. Sarah verlässt kurz vor mir die Herberge.
Um 7.45 Uhr ist es hell genug zu starten und siehe da: der Regen hat aufgehört. Es ist noch bedeckt, aber der Himmel klart langsam auf.
Schnell bin ich aus dem winzigen Dorf hinaus und bald geht es in den Wald hinein. Der Boden ist matschig, übersät von Pfützen. Neben mir plätschert ein Bach im Wald, es tropft von den Bäumen und ich genieße meine ersten Schritte. Schnell geht es bergauf und ich muss genau schauen, wohin ich trete.
Im Boden sind Rillen, teils ist er ausgewaschen, nasser Lehmboden ist rutschtechnisch eine Herausforderung, die feuchten, moosigen Steine sind auch nicht ohne.
Oberhalb von mir sehe ich Sarah. Sie steht auf dem Weg und schaut in die Bäume. Sie sagte mir bevor wir aufbrachen, dass sie sehr langsam ist – eine Schnecke, dass sie viele Pausen braucht. Aber das ist es nicht, was sie zum Stehenbleiben gebracht hat.
Durch die Bäume sieht man die zerfurchten Strahlen der aufgehenden Sonne.
Es ist wunderschön! Ehrfurchtsvoll und ohne Worte betrachten wir das Schauspiel. Für diese Momente liebe ich den Weg. Die frühen Morgenstunden, der Sonnenaufgang und der Gesang der Vögel in der Dämmerung, es gibt nichts Schöneres.
Leise gehe ich weiter, ein riesiges Glücksgefühl in mir, und laufe den Weg weiter bergan.
Der Weg ist nicht nur durch das rot-weiß-rote Schild gekennzeichnet, immer wieder hängen auch rot-weiße Flatterbänder in den Bäumen und kennzeichnen den Weg. Ich sehe die Flatterbänder und da sie immer in der Nähe der Wegweiser hängen, gehe ich davon aus, dass sie zusammen gehören.
Schritt für Schritt laufe ich ich bergauf und schnell wird es mir trotz der Morgenstunden warm. Als erstes ziehe ich meine Jacke aus, danach krempele ich meine Ärmel hoch, irgendwann auch die Hosenbeine, bevor ich auch das Langarmshirt ausziehe.
Aus dem Wald komme ich auf einen Feldweg und an eine Kreuzung. Die Wegführung ist mir unklar. Ich laufe in die abzweigenden Wege und finde keinen Wegweiser. Der Wegweiser ist nicht da, wohl aber das Flatterband, dass ich schon gestern, wie auch heute, am Wegesrand gesehen habe.
Ich denke nicht lange nach, stelle mir nicht die Frage: "wo geht es weiter? Für mich ist klar: das rot-weiße Flatterband ist mit dem Wegweiser gleichzusetzen, seit Artigelouve laufen die Flatterbänder parallel zu den Wegweisern. Warum der Weg doppelt markiert ist, ist mir unklar - aber scheinbar ist es so.
Von dem Feldweg sehe ich die Pyrenäenkette in der Ferne vor mir.
Ich freue mich über die Berge, sie reizen mich, sie fordern mich heraus und werden mich evtl. an meine Belastungsgrenze bringen - aber ich bin sehr gespannt, wie ich sie bewältige und ob ich den Aufstieg auf 1600 Meter Höhe schaffe.
Anstatt direkt am ersten Tag mit dem Aufstieg von Oloron nach Sarrance zu starten, fand ich bei meinen Planungen die Idee schön, den Pyrenäen langsam, Schritt für Schritt, näher zu kommen. In meinen Gedanken sah ich die Berge immer größer werden, sich auftürmen, bis sie sich in Oloron Saint Marie vor mir in ihrer ganzen Pracht präsentieren.
Ich fühle mich so glücklich und euphorisch und denke nicht weiter über den Weg und die Ausschilderung nach. Immer wieder sehe ich in der Ferne die Flatterbänder die eindeutig auf Wegabzweigungen hinweisen.
Menschen, Fahrradfahrer und Autos treffe ich nicht. Ich stapfe einen steilen Weg bergaufwärts und stehe zwischen Weinreben. Da ich, abgesehen von den zwei Zwiebäcken, heute noch nichts gegessen habe, freue ich mich an den Trauben und esse sie. Sie sind klein, aber süß und lecker.
Als ich nach längerer Zeit eine Hundespaziergängerin treffe, frage ich, ob dies der richtige Weg nach Oloron Saint Marie ist, bestätigt man mir dieses.
Darüber, dass die Pyrenäen nicht näher kommen, sondern parallel zum Weg in der Ferne verlaufen, wunder ich mich, aber wenn man mir sagt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, soll es wohl so sein.
Flatterband für Flatterband in den Bäumen hängend folge ich der Auszeichnung, biege immer dort ab, und bin gut gelaunt und euphorisch.
Seit einem Jahr habe ich mich auf diesen Weg gefreut und nun bin ich unterwegs. Mit Rucksack auf dem Puckel, der zuvor gebrochenen Fußknochen macht keine Probleme. Gut, dass ich die Reise im Juni verschoben habe, es wäre nicht gegangen oder vielleicht wäre es gegangen, aber nur mit Schmerzen bei jedem Schritt.
Nachdem ich einen Berg hinuntergelaufen bin, komme ich in einen kleinen Weiler. Am Wegesrand pflücke ich noch einige Trauben und einen Apfel und so kommt kein Hunger auf. Internet habe ich nicht und so kann ich nur darauf vertrauen, dass ich richtig bin. Aber so langsam beginne ich zu zweifeln.
Aber umdrehen ist jetzt auch keine Option mehr. Ich laufe inzwischen schon seit so langer Zeit ohne die offiziellen Wegweiser. Aber der Weg ist wunderschön, nur die vielen Bremsen stechen mich unbarmherzig durch Hose und T-Shirt, und die Berge kommen einfach nicht näher.
Irgendwann nach langer Zeit stoße ich auf einen Jogger. Auf mein Rufen hält er an und zum Glück spricht er englisch. Mit meinem französisch komme ich nicht weit. Ich frage ihn, wie weit es noch nach Oloron Saint Marie ist, und wo ich auf dem kleinen Kartenausschnitt im Reiseführer bin. Einige Wegabschnitte im Reiseführer klangen ähnlich den Wegen wo ich gelaufen bin, andere gar nicht.
Entsetzt erfahre ich, dass ich mich außerhalb des Kartenausschnittes befinde, und dass es 22km nach Oloron sind. Morgens beim Start waren es 18km und jetzt, nach Stunden, sind es 22km. Wie konnte ich so doof sein, die Wegführung nicht zu hinterfragen oder einfach umzudrehen? So schön, diese Stunden auf dem zurückgelegten Weg auch waren, richtig bin ich absolut nicht. Meine Euphorie, die Schönheit des "falschen" Weges, haben mich blind gemacht und mich nicht auf mein Bauchgefühl hören lassen. Wie konnte ich so blöd sein? Als ob ich keine Camino-Erfahrungen hätte... Aber nun ist es zu spät - und schön war es.
Nun ist guter Rat teuer. Seit Stunden habe ich keine größere Straße gequert, kein Bus, Taxi oder Auto gesehen.
Ich lasse mir den Weg in das nächste Dorf erklären, dort wäre Oloron Saint Marie ausgeschildert. Derweil ich dem beschriebenen Weg zum Dorf laufe, frage ich mich: was mache ich jetzt? Wie komme ich nach Oloron? Laufen? Entlang der Hauptstraße? Schaffe ich noch so viele Kilometer, nachdem ich schon 5 Stunden falsch gelaufen bin? Einen Bus gibt es in dem Dorf nicht, Bewohner treffe ich auch nicht an und eine Telefonnmmer von einem Taxiunternehmen habe ich auch nicht, geschweige, dass mein Handy sich nicht in das französische Netz/wlan eingewählt hat. Wenn ich irgendwann in Oloron Saint Marie bin muss ich als erstes mein Handy so einrichten, dass ich wieder auf meine Daten zugreifen kann.
Was soll ich machen? Abgesehen davon, dass ich echt hungrig und situativ leicht überfordert bin, bin ich ausgelaugt. Das Hochgefühl, dass mich in den letzten Stunden begleitet hat, ist wie weggeblasen. Auch wenn die Straße neben mir nicht so stark befahren ist, gibt es keinen Fußstreifen und die wenigen Autos die vorbeikommen, rasen an mir vorbei.
Zaghaft strecke ich meinen Arm einem hinter mir kommenden Auto entgegen. Noch nie bin ich alleine getrampt. Auf der Via Plata bin ich einmal mit einer Mitpilgerin die letzten 3km auf einer stark befahrenen Straße getrampt und es war kein Problem – aber ich war auch nicht alleine.
Tatsächlich hält direkt das erste Auto an. Ein Mann in den 30ger Jahren hält kurz vor mir, ich erkläre mich und schon geht die Fahrt los.
Ich zögere nicht, ich stelle mir kein einziges Mal die Frage, ob mein Fahrer vertrauenswürdig ist. Ich schicke ein kurzes Stoßgebet nach oben. Bislang hat sich immer alles auf meinen Wegen zum Guten gewandt. Engel werden immer dann geschickt, wenn man sie benötigt.
Das der junge Mann aus der Gegend kommt, merkt man am Fahrstil. Er kennt jede Kurve und bei dem Tempo wird mir Angst und Bange, aber ich bin auf dem Weg zu meinem Etappenziel.
Ich bin dankbar, dass mein Fehler so einfach und schnell gelöst ist, und bis zum Bemerken, Wahrhaben meines Fehlers war der Weg wunderschön, nur nicht der Weg im Reiseführer.
Dass, worauf ich mich immer gefreut habe, erlebe ich jetzt innerhalb von Minuten. Die Pyrenäen kommen immer näher und ragen hoch vor mir auf.
Der höchste Punkt auf dem Camino Aragones liegt drei Tagesetappen vor mir und liegt bei knapp über 1600 Meter.
So ein Fehler wie heute darf mir nicht wieder passieren. Wie konnte ich nur so doof und gedankenlos sein? Und dennoch: die gelaufenen Kilometer waren wunderschön. Dort wo das erste Flatterband hing, wo ich keinen Wegweiser gefunden habe, muss der falsche Abzweig gewesen sein.
Ich werde nie erfahren, warum oder wofür, seit Artigelouve die Flatterbänder am Weg hinten. Sie hingen nur jeweils vor und hinter dem Abzweig, so dass sie aus beiden Richtungen den Weg wiesen.
Vor der Kathedrale in Oloron verabschiede ich mich von meinem Fahrer, er möchte kein Geld für seine Hilfe. Vorsichtig schaue ich mich um, ob ich andere Pilger sehe. Es ist verpönt, mit dem Auto an der Herberge vorzufahren.
Warum will ich mich schon wieder rechtfertigen? Ich bin doch gelaufen, auch wenn es einen andere Strecke war.
Die Herberge hat noch geschlossen, genau wie die Kathedrale.
Dafür ist kommt die Bar vor der Herberge wie gerufen. Ich setze mich hin und bestelle mir ein Mittagessen, oder das, was es auf die Schnelle noch gibt, denn die Küche hat gerade geschlossen.
Eine Pommes mit Schinken und Baguette wird mir zu einem Kaffee au Lait und Mineralwasser serviert. Eine eigenartige Zusammensetzung, aber ich bin dankbar für die Mahlzeit. Die Küche der Bar hat kurz vor meiner Ankunft geschlossen und der Koch hat auf das zurückgegriffen, was er in der Kürze der Zeit machen konnte. Ich sitze in der Sonne, genieße meine Ankunft und lasse es mir schmecken. Es ist sooo lecker, besonders, weil ich heute bisher kaum etwas gegessen habe. Nachher muss ich erst einmal einkaufen gehen und Vorräte für morgen besorgen.
Um 15 Uhr gehe ich zur Herberge in der ich ein Bett reserviert habe.
Beim Einchecken wird meine Credencial gestempelt und gemeinsam mit der vor mir stehenden Pilgerin werde ich gefragt, welchen Weg ich laufen möchte.
Ist doch klar: den Camino Aragones! Mir ist nicht bewusst, auch der Camino Pimonte, durch Oloron führt. Wäre ich den geplanten Weg heute gelaufen, wäre ich über die Via Tolosana die aus Südfrankreich (Toulouse, Arles, Montpellier…) kommt und hier in den Aragones übergeht, gelaufen.
Die Hospitaliera teilt uns mit, dass 2 Stunden zuvor der Weg zum Somportpass geschlossen wurde und nicht passierbar ist.
Aufgrund des vielen Regens der vergangenen Zeit, ist der Fluss so über die Ufer getreten, dass Straßen über- und weggeschwemmt wurden. Hinter Sarrance steht das nächste Dorf 1 Meter tief unter Wasser.
Da stehe ich und frage mich: was jetzt? Jetzt bin ich endlich hier und der Weg ist für mindestens die nächsten 2 Wochen, wenn nicht Monate, gesperrt. Kein Auto, kein Zug, kein Bus, geschweige denn Wanderer können das Gebiet passieren.
Derweil ich mein Bett herrichte und dusche, denke ich darüber nach, wie es für mich weitergeht. Soll ich aufgeben? Will das Schicksal nicht, dass ich diesen Weg laufe? Ist der Weg, so wie Pilgerfreundin Birgit befürchtet, eine Nummer zu groß für mich? Soll der gebrochene Fuß, die falsche Strecke ein Hinweis vom Universum an mich sein, dass es einfach nicht sein soll?
Derweil ich vor mich hin sinniere und die Dusche genieße, recherchiert die Hospitaliera für mich und alle anderen die nach mir ankommen werden, was es für Möglichkeiten gibt.
Nach der Dusche melde ich mich erholt im Eingang der Herberge und schaue auf die Landkarte mit den Jakobswegen, die zufällig im Eingangsbereich der Herberge hängt.
Von hier aus könnte ich in vier Tagen nach Saint Jean Pied de Port (die vier letzten Etappen des Camino Piamonte (Beginn in Narbonne am Mittelmeer, über Carcasonne und Lourdes) laufen und von dort über die Pyrenäen nach Pamplona. Genau diese drei Etappen von Saint Jean Pied de Port nach Pamplona fehlen mir vom Camino Frances und 2008 empfand ich es im Nachhinein schade, dass ich die Zeit für diese zusätzlichen 3 Etappen nicht hatte.
Ein Zug nach Saint Jean fährt erst wieder in 2 Tagen. Dann hätte ich morgen einen freien Tag. Den Camino Frances habe ich für mich aber ausgeschlossen, da ich abseits der Massen laufen möchte.
Oder drehe ich um und laufe den in beide Richtungen ausgeschilderten Weg den ich gekommen bin, zurück nach Pau, Richtung Lourds und weiter, so weit die Füße tragen?
Auf der Landkarte sehe ich einen mir noch unbekannten Weg, der kurz vor Pamplona nach Bayonne, zum Camino del Norte abzweigt.
Ohne Wissen zum Camino Piamonte und den Camino Baztan (von beiden Wegen habe ich noch nie gehört), entscheide ich mich spontan dafür von hier in vier Tagen über den Piamonte nach St. Jean, 3 Etappen über den Frances bis kurz vor Pamplona und dann weiter nach Bayonne zu laufen.
Die Hospitaliera gratuliert mir zu dieser Entscheidung und sagt, dass der Weg wunderschön wäre. Zeitlich kommt die Strecke genau mit den vorhandenen Tag überein.
Den Rest des Tages verbringe ich damit, mir Seiten im Internet zu dem Weg zu suchen, bekomme Informationen über meinen Pilgerfreundin Birgit, lade mir GPS-Daten vom Camino Baztan herunter, lese über die nächsten Etappen und fülle meinen Vorrat auf.
Zum Glück gibt es Internet in dem ich die Informationen finde, die ich brauche. Die Hospitaliera hat mir ein Bett für morgen im nächsten Etappenort reserviert. Die nächsten 7 Tage ist der Weg ausgeschildert. Der Camino Baztan hingegen ist nur in die Richtung Bayonne nach Pamplona ausgeschildert, nicht in Gegenrichtung. Zudem soll er generell eher schlecht ausgewiesen sein. Noch nie bin ich mit GPS gelaufen, aber ohne soll der Weg nicht zu finden sein.
Ich werde mich auf das Abenteuer einlassen und freue mich drauf.
Planen kann man viel, aber oftmals kommt es anders als gedacht.
Nicht weiterlaufen ist keine Option.
Das zweite Bett in meinem Zimmer bleibt frei. Abends regnet es wieder leicht. Ich schiebe alle Bedenken von mir und schaue neugierig auf das was kommt.
Es wird sich ergeben, und der Camino Argones bleibt auf meiner Wunschliste. Wenn nicht jetzt, dann ein anderes Mal.
Morgen geht es nach L’Hospital Saint Blaise.
Nachtrag: Wieder daheim, hat es mir keine Ruhe gelassen, welchem Weg ich an diesem Tag gelaufen bin, welcher Ausschilderung ich gefolgt bin. Auf einigen Fotos habe ich ein weiteres Schild neben den Flatterbändern gesehen und recherchiert. Die Ausschilderung mit dem Flatterband zeigte eine Radstrecke in mehreren Etappen, für einen Radsportverein an, der einen Tag später die Radroute gefahren ist.
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