Die Geschichte meines Jakobsweges:
Camino Francés: (Pamplona – Santiago de Compostela): Mai 2008 --- geschrieben Oktober 2010

Via de la Plata (Sevilla – Salamanca): April/Mai 2010 --- geschrieben Dezember 2010

Via de la Plata (Salamanca – Santiago – Muxia): April/Mai 2011 --- geschrieben Mai/Juni 2011

Camino del Norte: (Hondarribia – Gurriezo): Juni 2012 --- geschrieben Juli 2012

Camino Primitivo (Oviedo - Santiago de Compostela): Mai 2014 --- geschrieben Mai bis September 2014

Camino Ingles 2017 Camino Portugues 2022

Januar - April 2010

Die letzten 3,5 Monate vergehen in einem rasanten Tempo. Zeitweise fühle ich mich nicht optimal vorbereitet. Der Winter ist lang und hart. So viel Schnee und Eis hat es hier seit Jahren nicht gegeben.
Ich breche zu einer Wanderung im Teutoburger-Wald auf und erschrecke mich über die Wege. Sie sind eine einzige Eisfläche. Vor einigen Tagen hat es etwas getaut. Der Schnee wurde zu Wasser und ist beim nächsten Frost zu einer Eisfläche gefroren. Die 10 Kilometer ziehen sich in die Länge. Zum Teil laufe ich durch das Unterholz um vom Eis weg zu kommen.
Eigentlich bleiben ín dieser verschneiten Jahreszeit nur die Straßen zum Laufen. Alles andere ist vereist.
Da meine Hanwag-Banks-Wanderschuhe nach fast 1400 Kilometern nicht mehr neu zu besohlen sind, kaufe ich zum Jahresende neue Wanderschuhe. Nicht mehr den Banks (das Modell hat sich leider etwas verändert und kommt mir nicht mehr so bequem vor) sondern einen sehr bequemen Yakleder-Wanderschuh von Hanwag, das Modell Tingri. Der Schuh fühlt sich toll an, wunderbar weich und bequem. Leider zeigt er bei den Testwanderungen sein wahres Gesicht. Sobald ich die 15-Kilometermarke überschreite und der Fuß etwas anschwillt, fängt der Schuh an zu scheuern und zu drücken. Beim ersten Mal schiebe ich das Drücken auf den uneingelaufenen Schuh. Aber auch bei diversen Testläufen zeigt sich, dass das Problem bestehen bleibt. Der Schuh wurde bem Orthopädietechniker geweitet, ich habe dünnere Strümpfe ausprobiert - aber immer das Gleiche. 15 Kilometer ist der Schuh super und dann geht es los.
Da die Strecken auf der Via länger als 15 Kilometer sind, kann ich unmöglich mit dem Tingri auf die Reise gehen.
Was nützt der teure Schuh, wenn er nicht laufbar ist? Gar nichts.
So komme ich nach diversen Testen zum Hanwag-Canyon, ebenfalls ein Volllederschuh. Auch dieser Schuh ist wunderbar bequem und ich habe Angst, dass er auch erst nach vielen Kilometern sein wahres Gesicht zeigt. Aber der Schuh erweist sich als super. Ich kann gut in ihm laufen und freue mich, 5 Wochen vor dem Start noch einen passenden Schuh gefunden zu haben.
Mein Orthopäde weiß von meinem Vorhaben und ist bemüht, dass ich möglichst gut laufen kann. Neben dem Fitness-Studio mache ich viel KG und etliche Spritzen haben sich positiv ausgewirkt. Zeitweise mache ich mir Gedanken, wie sich die Dauerbelastung auf dem Weg auswirkt, aber zu viel Nachdenken macht keinen Sinn. Mein Körper sagt es mir, wenn ich unterwegs bin und ich werde auf ihn hören.

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